"Referring to the past, I reviewed photos from my family archives and paid more attention to those photographs that didn’t evoke any memories. For the book I chose the most abstract pictures. In my opinion they could belong to anyone and therefore give the greatest scope for imagination and interpretation." Julia Borissova
Früher warteten viele Menschen nach der Rückkehr aus dem Urlaub mit Spannung auf die Umschläge mit den entwickelten Filmen und Fotoabzügen. Die letzteren wurden dann in Alben eingeklebt oder in diversen Schachteln und Labortüten aufgehoben. „The zine is dedicated to the fading culture and aesthetics of the family album“, so Lena Kholkina auf der letzten Seite der hier vorgestellten Publikation.
Es mag seltsam scheinen, zu Weihnachten ein Buch zu besprechen, dass übersetzt „Ostereiersuche“ heißt. Aber das Buch passt genau zu diesem Familienfest, dem Termin im Jahr, der immer noch am stärksten geprägt ist von der Sehnsucht nach einer heilen Familienwelt.
Es gibt Bücher, die sind mit Herzblut geschrieben oder fotografiert. Um ein solches handelt es sich bei „They called me Yukari“. Die japanische Fotografin Hideka Tonomura (geb.1979 in Kobe) schildert in diesem Buch einen Teil ihres Lebens. Unter dem Namen Yukari als Hostess im Vergnügungsviertel Tokios tätig, hat sie in diesem Umfeld fotografiert. Der erste Teil des Buches mit den farbigen, randlosen, oft tiefroten Bildern beschreibt das.
Paris war jetzt im November ja mal wieder so etwas wie die Hauptstadt der Fotografie. Daher möchte ich heute ein eher unbekanntes Buch vorzustellen, dass dieser so oft fotografierten Stadt gewidmet ist. Hedy Löffler (1911-2007) war eine ziemlich produktive rumänische Fotografin. Neben zahlreichen Bildbänden zu rumänischen Städten und Landschaften gibt es von ihr auch verschiedene Bücher zu anderen Ländern.
Das neue Buch von Krass Clement (geb. 1946) spielt im Stadtviertel Vesterbro seiner Geburtsstadt Kopenhagen, rund um das ehemalige Kino Saga.
Auflagen von 2000 oder 3000 Exemplaren gehören im Bereich der Fotobücher eigentlich schon zu den wirklich respektablen Werten. Hier soll es dieses Mal allerdings um eine Publikation gehen, die wohl nicht weniger als 100 000 mal gedruckt wurde. Was vom links abgebildeten Cover her eher wie ein persönliches Familienalbum aussieht, ist nämlich eine Werbebroschüre der BV Aral AG von 1955, die massenweise verteilt wurde.
Zum Buch der Woche "Running to the Edge" ein Gespräch mit Julia Borissova in englischer Sprache / A talk with Julia Borissova about her book "Running to the Edge"
Ernst von Brauchitsch (1856-1932) war über viele Jahre als Architekturfotograf in Berlin tätig. Zwischen 1902 und 1912 dokumentierte er in elf Mappen, die unter dem Titel „Neubauten der Stadt Berlin“ zunächst im Verlag von Bruno Hessling, später dann bei Wasmuth erschienen, Bauten des Architekten Ludwig Hoffmann. Vorstellen will ich hier aber ein anderes seiner Mappenwerke, nämlich die Publikation zum Märchenbrunnen im Friedrichshain, der 1913 eingeweiht wurde und ebenfalls ein Werk des mit dem Fotografen befreundeten Architekten Hoffmann ist.
Leo Kandl (geb. 1944) fotografierte für sein Langzeitprojekt, das in den Jahren 1977-1984 entstand, in verschiedenen Kneipen. Nicht nur in Wien, wie der Titel des Textes von Monika Faber „Wiener Runden“ nahelegt.