Eigentlich hat jetzt ja der Frühling begonnen, aber trotzdem gibt es hier noch eine Buchvorstellung, die sich mit dem Eislauf beschäftigt. Im Gegensatz zum heute Üblichen, z.B. bei den gerade abgeschlossenen Weltmeisterschaften im Eiskunstlaufen, sind die meisten Bilder dieser Sportart, die sich im Buch befinden, im Freien und nicht in der Halle aufgenommen.
Dass die Publikation so etwas wie ein Leistungsnachweis für die Qualität der Druckerei sein soll, lässt sich an den Bildern leicht ablesen. Verschiedene Methoden des Drucks, zahlreiche farbige Reproduktionen und die Verwendung eines Sonderpapieres für einige davon sprechen dafür.
Eine Freundin, der ich "On borrowed time" gezeigt habe, klappte es nach ungefähr einem Drittel der Bilder wieder zu. Sie fühlte sich nicht dazu in der Lage weiter zu blättern. Nicht weil die Bilder, die Henrik Malmström vom Sterben seiner Schwester zeigt, so brutal oder in irgendeiner Weise sensationsheischend wären. Aber sie transportieren und wecken starke Emotionen.
Oder man freut sich, wie im vorliegenden Buch, über die glücklich aufwachsenden, munteren und gesunden Kinder. Dass derweil ein ganzer Teil der Welt in Schutt und Asche gebombt wird, scheint für das heimische Idyll, in dem neben den Kindern vor allem die Mütter präsent sind, keine Rolle zu spielen. Erschienen ist das Buch im Jahr 1942.
Eigentlich ist der Suhrkamp Verlag natürlich nicht für die Produktion von Fotobüchern bekannt. Trotzdem gibt es ein dort erschienenes Buch, das berechtigterweise als solches bezeichnet werden kann.
Herbert List (1903-1975) fährt die Ansprüche an sein Buch „Caribia“ im kurzen Einleitungstext selber herunter: „Dieses Buch will nicht mehr sein, als sein Untertitel besagt: ein photographisches Skizzenbuch“. Trotzdem kann es sich lohnen, einen Blick auf dieses Buch zu werfen.
Es wird Zeit, dass ich in dieser Rubrik mal wieder einen Ausstellungskatalog vorstelle. Die Galerie Seide in Hannover war eigentlich nicht auf Fotografie spezialisiert, aber es gibt eine interessante Publikation, die Fotografien von Chargesheimer und Arbeiten Oskar Sommers vereint.
Das vorliegende Buch erschien 1954 zum hundertjährigen Bestehen der Samtfabrik Gottlieb Ott Sohn in Ebingen. Walde Huth fotografierte für diesen Jubiläumsband während ihrer Stuttgarter Zeit, also bevor sie 1958 Karl-Hugo Schmölz heiratete und mit diesem zusammen ein Atelier in Köln eröffnete.
Der Umschlag des hier vorgestellten Katalogs wäre auch als Einzelmotiv einer der früheren Benetton-Werbekampagnen denkbar. Ein sich küssendes junges Paar mit dem Titelwort „Feinde“, das ist nicht schlecht um Aufmerksamkeit zu erregen, zumal wenn es um das explosive Verhältnis zwischen Israelis und Palästinensern geht. Und vielleicht war für manche dieser Kuss zwischen einem „Beduinen“ und einer „Israelin“ fast so provokativ wie das Kampagnenmotiv mit der Nonne und dem Pater aus dem Jahr 1991.
Den meisten Lesern werden einige der diversen Buchproduktionen der legendären Fotografen-Agentur Magnum geläufig sein. Ein bereits 1961 erschienenes Beispiel für ein solches Buch möchte ich heute vorstellen. Es handelt sich um eine Zusammenstellung von Reportagen und Analysen zu den ersten 100 Tagen der Regierung John F. Kennedys.