Ein paar neue Varianten für die Vorstellung des Buches der Woche soll es in nächster Zeit geben. Statt langer, dröger Texte dürfen dieses Mal die Doppelseiten einer Publikation für sich selber sprechen. Aufgefallen ist mir das kleine Buch von Tatiana Tcherkezyan beim Fotobuchfestival in Wien. Am Tisch von Calin Kruse hat mich der mattschwarze Einband mit der tief eingefrästen Schrift gleich magisch angezogen. Das Buch kommt fast ohne Text aus, insofern ist es passend, wenn auch hier die Bilder im Vordergrund stehen. Ein kurzes Zitat sei trotzdem eingefügt: "Deep inside there is the void where light disappears".
Das Gefängnis in Aiud in Rumänien ist der Schauplatz dieses Buches mit Bildern des Fotografen Cosmin Bumbuţ (geb. 1968). Bumbata ist die umgangssprachliche, rumänische Entsprechung für den Begriff Knast. Ein Gefängnis in Rumänien, das klingt zunächst nach ziemlich harter Kost. Und wer die auf manchen Bildern auftauchenden und in Manier von Terrorbekämpfern maskierten Wachleute sieht, wird sich in Bezug auf das tägliche Leben im Gefängnis wahrscheinlich keinen großen Illusionen hingeben.
Es gibt aus Deutschland einige Fotobücher, die sich dem Thema industrieller Arbeit widmen. Nicht selten sind das Publikationen, die zu Jubiläen von Firmen erschienen sind. Vor einiger Zeit hatte ich hier Paul Swiridoffs „Heller“ vorgestellt. Jetzt finden Sie als Buch der Woche einen kurzen Beitrag zu einer „Jubiläumsschrift der Pfister Waagen KG Augsburg“, die dem Unternehmensgründer Ludwig Pfister zum 100. Geburtstag der Firma gewidmet ist und aus dem Jahr 1964 stammt.
So weit es das Wetter erlaubt, bin ich fast jedes Wochenende auf Bücher- und Flohmärkten unterwegs. Da lassen sich (auch im Bereich Fotobuch) immer wieder schöne Entdeckungen machen. Und dort springt so manches Buch ins Auge, das mir auf den zahllosen Blog- und Antiquariatsseiten des Internets wahrscheinlich nie auffallen würde.
Wahrscheinlich habe ich die Berge von Brillen und Kämmen aus den nationalsozialistischen Konzentrationslagern zum ersten Mal in Alain Resnais Film „Nuit et Brouillard“ von 1955 gesehen. Resnais mischte das schwarz-weiße Originalfilmmaterial, das kurz nach Befreiung der Lager entstand, mit Farbaufnahmen aus der Entstehungszeit des Films. Man sieht auch die Massengräber und ausgemergelten Leichen in diesem Film. Aber vielleicht stehen mir die Riesenberge mit den Gegenständen noch deutlicher und unauslöschlicher vor Augen.
Ein Blick in das Magazin des Berufsverbands für Fotografen Freelens lohnt sich eigentlich immer. Die aktuelle 34. Ausgabe dieses Hefts ist dem Thema „Fotobuch“ gewidmet. Die leicht lesbaren und unterhaltsam geschriebenen Texte des Magazins, das, wie es sich für eine solche Publikation gehört, natürlich auch reichlich bebildert ist, decken eine ganze Menge an Bereichen ab.
Viele Kinderbücher verwenden als ihre Protagonisten gerne „vermenschlichte“ Tiere. Das gilt auch für einen hohen Prozentsatz der gar nicht so zahlreichen fotoillustrierten Exemplare des Genres. Ein Beispiel für ein solches Buch soll im Folgenden kurz dargestellt werden.
Brose hat herrlich schräge Bilder in die Auswahl fürs Buch aufgenommen. Aber auch exemplarisch so ziemlich alle möglichen Sujets bedacht. So spielen Schaufenster und der Kommerz mit all seiner Weihnachtsherrlichkeit eine Rolle, genauso wie die feucht-fröhliche Weihnachtsfeier oder die Präsentation der Geschenke.
Die Fotografin Sigrid Estrada wird vielen hier Mitlesenden wahrscheinlich kein Begriff sein. Obwohl ihre Bilder ziemlich weit verbreitet sind. Allerdings nicht wirklich auffällig in eigenen Bildbänden oder Fotobüchern.
Ganz einzigartig ist die Vorgehensweise des Fotografen nicht. „Drive-By Shootings“ nennt sich z.B. das Buch des New Yorker Taxifahrers David Bradford. Und im Vorbeifahren entdeckt auch Thomas Bonfert seine Bilder.